Das Handwerk im Kreis Steinfurt ist um 320 junge Handwerksgesellinnen und –gesellen reicher. Sie feierten am Dienstagnachmittag auf Einladung der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf ihre Lossprechung von den Bindungen des Handwerks. Neben den Absolventinnen und Absolventen, deren Angehörigen, Vertretern der Ausbildungsbetriebe und vielen weiteren Gästen nahmen auch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek und das Fotomodell Sandra Hunke an den Feierlichkeiten im Bürgerhaus in Ibbenbüren teil. Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann, der den Akt der Lossprechung von den Bindungen des Lehrvertrags vollzog, versicherte den jungen Handwerkerinnen und Handwerkern aus 24 Berufen, dass sie mit dem Abschluss gleichsam einen Reisepass auf dem Weg zum beruflichen Erfolg erworben haben.
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek unterstrich in einer Talkrunde mit dem stellvertretenden Landrat Bernhard Hembrock, Heinz-Bernd Lohmann und KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner die Bedeutung der Dualen Berufsausbildung. Als Absolventin von zwei Berufsausbildungen habe sie in ihrem Leben immer von dieser Qualifikation profitiert, bekannte sie. „Mir ist es wichtig, die Karriereperspektiven auch in der beruflichen Bildung zu stärken“, sagte die Ministerin. Um aufzusteigen, sei ein Wechsel aus der beruflichen Bildung nicht nötig. Anja Karliczek warb für das sogenannte Aufstiegs-BAföG, mit dem der Bund viele berufliche Qualifizierungen finanziell fördert.
Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann unterstrich in seiner Rede den Stellenwert der Dualen Berufsausbildung in Deutschland, die einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil bedeutet. „Das Duale Ausbildungssystem in Deutschland, um das uns viele Länder beneiden, hilft enorm dabei, dass Ihr Reisedokument in eine gute berufliche Zukunft seine Gültigkeit behält“, sagte er mit Blick auf die frisch gekürten Handwerksgesellinnen und -gesellen. „Mit dieser gelungenen Kombination aus theoretischem Wissen aus der Berufsschule und praktischem Know-how, das Sie im Betrieb und in den überbetrieblichen Unterweisungen gelernt haben, verfügen Sie über eine überaus solide fachliche Basis, auf der Sie Ihre weitere berufliche Karriere aufbauen können.“
Was eine junge schöne Frau und eine erfolgreiche Berufslaufbahn im Handwerk gemeinsam haben, verkörpert wohl kaum jemand so gut wie Sandra Hunke. Die Anlagenmechanikerin im SHK-Handwerk tauscht regelmäßig ihren Blaumann gegen Designer-Mode und läuft auf bekannten Schauen, zum Beispiel der Berliner Fashion Week. Im Gespräch mit Frank Tischner bekannte sich die 26-Jährige, die das Gesicht der aktuellen Kampagne des Deutschen Handwerks ist, klar zur Branche. „Mein Herz schlägt für das Handwerk. Und ich bin glücklich, dass ich meinen Handwerksberuf und das Modeln miteinander vereinbaren kann.
Im Namen der Losgesprochenen erinnerte Kerst Vordermark an die nahezu unendlichen Möglichkeiten, die sich – heute mehr denn je – den Absolventen bieten. Dennoch sei der häufig zitierte Fachkräftemangel in Deutschland keine Gratis-Eintrittskarte in ein erfolgreiches Berufsleben. „Deshalb mein Tipp an Euch: Sorgt dafür, dass Euer Motor stets am Laufen bleibt, Ihr immer in Bewegung seid, Euer Chassis gut pflegt und Ihr nicht rostet. Dann kann man sicher eine Longlife-Garantie für das spätere Berufsleben geben“, sagte der Kfz-Mechatroniker. Wie es für die jungen Gesellinnen und Gesellen in Zukunft weiter geht, das liegt in den Händen jedes einzelnen. Welche finanziellen Möglichkeiten sie aber für eine berufliche Qualifizierung nutzen können, darüber informierte das Aufstiegs-BAföG-Team des Bundesbildungsministeriums, das die Feier begleitete.
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