Afrika schaut auf die Duale Berufsausbildung

Delegation aus Äthiopien informiert sich bei der Kreishandwerkerschaft in Beckum

Das Ansehen wie auch die Erwartungen an das deutsche duale Berufsbildungssystem sind international und vor allem auch in Afrika hoch. Der von der SEQUA, einer weltweit tätigen Entwicklungsorganisation, und der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) initiierte Besuch einer vielköpfigen Delegation aus Äthiopien bei der Kreishandwerkerschaft in Beckum machte dies wieder deutlich.

Besichtigt wurden hier die überbetrieblichen Berufsbildungsstätten, in denen die Auszubildenden aus Handwerksunternehmen, aber auch aus der Industrie, ergänzend zur betrieblichen Ausbildung geschult werden. Dass Unternehmen aktiv an der Ausbildung des Berufsnachwuchses mitwirken und hierfür auch investieren, erstaunte die Gäste aus Äthiopien. Dort wie auch in Südafrika, wo die Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf (KH) gerade eine vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung geförderte Berufsbildungspartnerschaft mit einem Technischen College unterhält, findet eine Berufsbildung zumeist nur in Schulen statt. „Der praktische Aspekt der Berufsausbildung und die enge Einbindung der Unternehmen in die Ausbildung sind für unsere afrikanischen Besucher aus Südafrika, Sambia oder jetzt Äthiopien neu und finden großes Interesse, denn duale Berufsausbildung und die Beschäftigungssituation junger Menschen stehen in einem engen Zusammenhang“, so KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner

Einen ersten Einblick vermittelten er und Karin Münstermann, Leiterin Internationale Berufsbildung bei der Kreishandwerkerschaft, der Delegation an diesem Nachmittag. Gerne würden sie diesen Informationsaustausch auch in einem Projekt weiter pflegen. Dass man nicht nur das Knowhow in der Berufsbildung hat, sondern auch gut organisieren kann, bewiesen die Gastgeber aus dem Handwerk schon einmal mit idealen Temperaturen und Sonnenschein für die wärmegewöhnten Äthiopier.

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Eine von der GIZ eingeladene Delegation aus Äthiopien besuchte die Kreishandwerkerschaft in Beckum, um sich über die duale Berufsausbildung in Deutschland zu informieren (rechts sitzend: KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner)
In der Tischler-Lehrwerkstatt erklärte KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner den Gästen aus Äthiopien, wie man mit überbetrieblichen Unterweisungen die Ausbildungsqualität in kleinen und monostrukturierten Betrieben sichern kann.