Auf Initiative der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf (KH) trafen sich in dieser Zusammensetzung erstmalig alle sechs Kreishandwerkerschaften des Münsterlandes und der vestischen Region als Arbeitgeber- sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) aus der Region Münsterland sowie der Region Emscher-Lippe und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft NRW (GEW NRW) als Arbeitnehmervertreter, um sich gemeinsam für die betriebliche duale Ausbildung stark zu machen.
Mit der Kampagne „Ausbildung 2021“, die über Social Media ebenso wie Postkarten und Plakate an Schulen sowie Werbespots in Kinos und Rundfunk auf die Ausbildung im Handwerk aufmerksam macht, soll vor allem Jugendlichen die vielfältigen Möglichkeiten einer Ausbildung im Handwerk nähergebracht werden. Weiterhin soll das Matching zwischen den Mitgliedsbetrieben der Kreishandwerkerschaften und den Jugendlichen verbessert werden, sodass die Ausbildungsplätze zum 1. August 2021 oder zu einem späteren Zeitpunkt besetzt werden können. Auch den Eltern soll auf den Websites der einzelnen Akteure eine Hilfestellung für den entscheidenden ersten Schritt in die Zukunft ihrer Kinder gegeben werden.
„Es gilt für die Handwerksbetriebe jetzt mehr denn je an die Zukunft des eigenen Unternehmens und des Handwerks zu denken – eine Zukunft, die ohne Nachwuchs an gut ausgebildeten Fachkräften im eigenen Betrieb schwer realisierbar sein wird. Deshalb wollen wir die Betrieben und die Jugendlichen für die Ausbildung 2021 zusammenbringen“, appelliert Frank Tischner, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf (KH) in Richtung aller Akteure. „Gerade die Durchlässigkeit des Dualen Ausbildungssystems bietet hervorragende Chancen, Perspektiven und Planungssicherheiten für die Zukunft“, so Tischner.
Die Kampagne „Ausbildung 2021“ folgt auf die Kampagne „Praktikum 2021“ der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf, mit der bereits während der letzten Monate der Kontaktbeschränkungen erfolgreich auf die so wichtige Begegnungen zwischen jungen Menschen und Handwerksbetrieben zum gegenseitigen Kennenlernen aufmerksam gemacht wurde. Die Entscheidung für einen Ausbildungsberuf oder gar einen bestimmten Ausbildungsbetrieb ist für Jugendliche nie leicht, in diesem Jahr vielleicht schwerer als je zuvor.
„Die Ausbildung in Deutschland muss krisenfest gemacht werden. Wir haben eine besondere Verantwortung gegenüber den potenziellen Auszubildenden, die unverschuldet in diese schwierige Situation gekommen sind und noch keinen Ausbildungsplatz für dieses Jahr gefunden haben. Wir müssen jetzt aktiv beraten, um Betriebe und Jugendliche erfolgreich zusammenzubringen“, betont Sebastian Krebs, stellvertretender Vorsitzender der GEW in NRW. Dafür wurden bei allen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden persönliche Ansprechpartner benannt, an die sich sowohl die Betriebe als auch die Jugendlichen mit ihren Fragen wenden können.
Der DGB ergänzt und fordert eine gesellschaftliche und politische Aufwertung der dualen Ausbildung. „Die Berufsbildung in Deutschland ist ein Modell, das sich seit Jahrzehnten erfolgreich etabliert hat und muss auch in Zukunft auf gesicherten Füßen stehen. Wir als Sozialpartner fordern darum eine Ausbildungsgarantie für alle Jugendlichen, sowohl für Abiturienten*innen als auch für Jugendliche, die in irgendeiner Form benachteiligt sind“, so die Forderung von Volker Nicolai-Koß vom DGB Münsterland.