„findet man eben andere Wege“, erklärt Jan-Niclas Gesenhues Leiter des Bereichs „Internationale Bildung“ bei der KH Service- und Wirtschaftsgesellschaft.
Der Bedarf an Schulung in den Bau- und Ausbauhandwerken ist in Südafrika nach wie vor groß. Als der Ausbildungsmeister bei der Kreishandwerkerschaft Anfang des Jahres am College das Projekt „Bau eines Muster-Sozialhauses“ betreute, nahm er unter anderem die Erfahrung mit zurück, dass Übungsaufgaben entwickelt werden sollten, die die Konstruktion von Pfeilern und Mauerwerksbogen beinhalten. Ein weiterer Einsatz in Südafrika, um dies umzusetzen, wurde dann aber durch das Corona-Virus vereitelt.
„Wir haben uns entschieden, den persönlichen Einsatz vor Ort durch ein in unserem BildungsCenter gedrehtes Lehrvideo zu ersetzen, um die vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung geförderte Berufsbildungspartnerschaft trotz des aufgezwungenen Stillstands weiter mit Leben zu füllen“, erklärt Jan-Niclas Gesenhues. Der Lehrbauhof in Beckum diente als Drehort und zwei Maurer-Auszubildende aus Gambia und Nigeria, die zurzeit ihre Lehre in heimischen Bauunternehmungen absolvieren, erklärten sich mit Zustimmung ihrer Ausbildungsbetriebe bereit, vor der Kamera von Florian Ropers die besonderen Techniken im Maurerhandwerk zu demonstrieren.
„Die Mitarbeit von Ibrahim Jabbi und Clive-Ugo Nlemchi bei dem Dreh war wirklich toll“, zeigt sich Ausbildungsmeister Martin Pillich begeistert. „Nicht nur, dass die beiden sehr talentierte Maurer sind, sie sprechen auch sehr gut Englisch. Dies ist wichtig, denn der Film soll ja zur Schulung in Südafrika eingesetzt werden.“ Aber nicht nur dort. „Für unseren weiteren Berufsbildungspartner in Mosambik könnten wir das Video ins Portugiesische übersetzen“, verweist Gesenhues auf weitere Verwendungsmöglichkeiten. „Zudem werden wir das Lehrvideo in unseren Netzwerken verteilen und veröffentlichen, damit auch andere Projekte dieses Video als Lehrmaterial einsetzen können.“ Für die Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf ist die „Notlösung“ längst schon ein weiterer interessanter Baustein der internationalen Zusammenarbeit. „. Mittlerweile werden wir auch von anderen Partnern angefragt, ob wir auch für deren Projekte ähnliche Lehrvideos herstellen können“, berichtet KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner.