Auch als bekennenden Fan der Dualen Berufsausbildung lässt ihn diese Entwicklung nicht ruhen. Deshalb wirbt er auf verschiedenen Ebenen für dieses Erfolgsmodell der Berufsbildung. „Ausbildung rockt“ – so hieß das öffentliche Online-Gespräch, zu dem er jetzt den Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf (KH) Frank Tischner und die Auszubildende Lara Hellenkemper eingeladen hatte; um in einem lockeren Gespräch über die verschiedenen Aspekte einer Ausbildung im Handwerk zu sprechen.
Die 21jährige Lara Hellenkemper aus Ennigerloh, die sich im zweiten Ausbildungsjahr zur Maurerin bei der Bauunternehmung Johann Vögeler in Beelen befindet, steht für junge Handwerkerinnen und Handwerker, die sich bewusst für die duale Berufsausbildung entschieden haben, obwohl sie, wie bei Lara der Fall, auch ein Studium hätten beginnen können. Nach der Schule nicht wieder in einem Klassenraum oder Hörsaal zu sitzen, sondern das (Berufs-)Leben in der Praxis kennenzulernen, haben sie gereizt. Jetzt schon kann sie feststellen, dass man in einer betrieblichen Ausbildung schnell lernt, sich selbst zu strukturieren und zu organisieren. Auch dass sie durch die Lehre schneller eine finanzielle Unabhängigkeit erreicht, findet sie von Vorteil. Ein Studium zu einem späteren Zeitpunkt will sie nicht ausschließen. Der Gesellenbrief und die damit verbundenen fachlichen Qualifikation und erworbenen Erfahrungen werden ihr sicherlich dabei zugutekommen.
Im lockeren Gespräch mit Henning Rehbaum und Frank Tischner wurde aber auch Grundsätzliches angesprochen, wie zum Beispiel die Probleme der Mobilität junger Menschen in ländlich strukturierten Regionen oder die Erfahrungen von Lara Hellenkemper als junge Frau in einer noch immer typischen Männerdomäne am Bau. Mit den sporadischen Anflügen von Macho-Gehabe ihrer männlichen Kollegen weiß sie souverän umzugehen, zumal es nicht das vorherrschende Verhalten ist, und mit dem zuweilen etwas rauheren Ton auf der Baustelle hat sie auch keine Probleme.
Mit viel Selbstbewusstsein ist Lara Hellenkemper Botschafterin für das junge Handwerk und spricht auch die weit über die Ausbildung hinausgehenden Werte an, die im Handwerk vermittelt werden. KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner verwies dabei auf die besondere Nachhaltigkeit im Handwerk, die der „Friday for Future“-Generation wichtig ist. So leisten viele Handwerksbranchen einen wichtigen Beitrag zur Energieeffizienz, zum Beispiel beim Bau und der Sanierung von Gebäuden.
Gastgeber Henning Rehbaum zog aus der angeregten Diskussion ein ermutigendes Fazit für alle, die mit dem Einstieg in das Berufsleben befasst sind: „Die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern und Lehrer können sicher sein: Eine Ausbildung im Handwerk ist ein toller Start ins Berufsleben - mit interessanter Arbeit, Geld ab dem ersten Tag und besten Zukunftschancen.“