Neue Wege der Zusammenarbeit gehen die Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf und die Jugendfeuerwehren im Kreis Steinfurt. Vertreter beider Seiten unterzeichneten am Samstag eine Kooperationsvereinbarung. „Sowohl für die Jugendfeuerwehr als auch für uns als Kreishandwerkerschaft ist das eine Win-Win-Situation“, ist Günter Schrade, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, überzeugt. „Wir machen einerseits Werbung fürs Handwerk und die Jugendfeuerwehr kann mit unseren gemeinsamen Projekten für das Feuerwehrwesen werben.“
Zum Auftakt der Zusammenarbeit waren alle Jugendgruppensprecher der Jugendwehren im Kreis zu einem Praxistag in die Tischler-Werkstatt der Kreishandwerkerschaft im BildungsCenter Rheine eingeladen. Gemeinsam fertigten die Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren Strandstühle aus Holz und ausgedienten Feuerwehrschläuchen. „Das ist eine richtig gute Idee“, befindet Marie Klinkhammer aus Mettingen. Gemeinsam mit Anna Hoppe baut sie an einem Stuhl. „Für mich ist das wirklich interessant, weil ich überlege, ob ich vielleicht eine Tischler-Ausbildung mache“, sagt Anna Hoppe. Steffen Dahlmann aus Saerbeck schätzt die Kameradschaft und das gemeinsame Arbeiten in der Jugendfeuerwehr. „Mit so einem Tag in der Werkstatt bekommt man ganz neue Einblicke“, freut sich der Schüler.
Regelmäßig kommen die Jugendgruppensprecher der Jugendfeuerwehren zu einem Projekttag zusammen. „Für uns ist das ein tolles Angebot, wenn wir den Jugendlichen ganz praktische Erfahrungen in der Werkstatt bieten können“, sagt Kreisjugendfeuerwehrwart Frank Klose. „Die Arbeit in der Jugendfeuerwehr besteht aus Ausbildung im Feuerwehrwesen und aus allgemeiner Jugendarbeit. Da ist so ein Tag ein toller Beitrag zum Programm.“ Frank Muhmann, Vorstand der Jugendwehr NRW und im Kreis Steinfurt, hatte die Idee zum Bau von einfachen, aber robusten Strandstühlen. Er verspricht sich von der Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft mehr Aufmerksamkeit für beide Partner.
Mit der Kooperationsvereinbarung füllen die Jugendfeuerwehr und die Kreishandwerkerschaft die bundesweite Zusammenarbeit des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks und der Berufsfeuerwehr mit Leben. „Der Praxistag ist nur ein Beispiel, was wir gemeinsam unternehmen möchten“, sagt Günter Schrade. So können die Jugendfeuerwehrgruppen in den einzelnen Orten ähnliche Praxisprojekte organisieren. „Wir wollen vor Ort außerdem Berufsberatung anbieten oder ganz praktische Arbeiten, damit Jugendliche sich ausprobieren können.“ Denkbar sind zum Beispiel auch gemeinsame Arbeiten im Bauwesen. „Um den Nachwuchsfeuerwehrleuten zu zeigen, wie eigentlich ein Haus beschaffen ist oder welche Schließsysteme Türen haben können“, so Günter Schrade. Dieses Wissen ist für Feuerwehrleute schließlich unabdingbar.