So war der junge Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Alexander Martin für vier Wochen in Südafrika im Einsatz. Kurz vor den Reisebeschränkungen aufgrund der Corona-Krise ist er mit vielen wertvollen Eindrücken wieder nach Deutschland zurückgekehrt.
„Für mich war es sehr interessant zu erleben, wie anders die Arbeitsweise in Südafrika im Vergleich zu Deutschland ist“, berichtete Alexander Martin. „Es wird viel mehr Personal eingesetzt, defekte Geräte werden eher repariert als ausgetauscht. Überhaupt wird insgesamt viel weniger mit Maschinen gearbeitet.“ Während seines Aufenthalts arbeitete Alexander Martin bei Rohrinstallationen von Badezimmern und Küchen in großen Wohngebäuden und im Kundendienst mit. Die Instandsetzung und der Aufbau von Regenwassernutzungsanlagen und die Installation von Erdleitungen bei einem Großprojekt mit über 100 Wohnungen gehörten ebenfalls zu seinem Arbeitsbereich. „Neben fachlichen Kenntnissen, beispielsweise im Tiefbau, konnte ich auch mein Englisch deutlich verbessern“, beschreibt Martin den Gewinn eines solchen Auslandspraktikums.
Die Firma „Plumbing KZN“, bei der Alexander Martin sein Praktikum absolvierte, hat seit rund 30 Jahren Erfahrungen in der Gas- und Wasserinstallation, in der Montage von Bädern und in der Ausstattung von hochwertigen Gebäuden in der Region KwaZulu Natal und ist Teil des Unternehmensnetzwerks, das die Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf in Südafrika aufbaut, um wesentliche Elemente des dualen Berufsausbildungssystems einzuführen und die Unternehmen in diese Ausbildung mit einzubinden. Der Anlagenmechaniker wurde von Mitarbeitern der Kreishandwerkerschaft in Südafrika wie auch von Deutschland aus begleitet. Bereits seit 2015 unterhält die Kreishandwerkerschaft eine Berufsbildungspartnerschaft in Südafrika und arbeitet eng mit berufsbildenden Einrichtungen und Unternehmensverbänden zusammen. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Für Frank Tischner, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf, sind Praktika von Fachkräften aus dem Handwerk ein wichtiger Baustein der internationalen Berufsbildungsarbeit der Kreishandwerkerschaft: „Durch Experteneinsätze und Praktika in unseren Partnerländern tragen wir dazu bei, dass Handwerker aus unserer Region internationale Erfahrungen sammeln und in Ländern wie Südafrika, Mosambik und Jordanien einen konkreten Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen vor Ort leisten können. Das große Interesse aus den Partnerländern zeigt uns, dass handwerkliches Knowhow und die duale Berufsbildung ‚Made in Germany‘ hoch geschätzt werden.“