Vor rund vier Wochen hat die neue Bundesregierung ihre Arbeit aufgenommen. Was wichtig für das Handwerk und den Kreis Warendorf ist, darüber sprachen der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete mit Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann und Hauptgeschäftsführer Frank Tischner von der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf (KH) bei ihrem regelmäßig stattfindenden Meinungsaustausch.
Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann begrüßte die im Koalitionsvertrag verankerten Ziele, die duale Ausbildung in Betrieb und Schule zu stärken, um Selbständigkeit und Unternehmertum zu fördern und den Meisterbrief zu erhalten, sprach aber auch konkret die strukturellen Probleme an, mit denen die Handwerksunternehmen im Kreis zu kämpfen haben, in erster Linie den zunehmenden Fachkräfte- und Berufsnachwuchsmangel.
Die Debatte um den Azubi-Mindestlohn, der auch im Koalitionsvertrag vorgesehen ist, findet Hauptgeschäftsführer Frank Tischner aus Sicht des Handwerks im Kreis Warendorf hingegen kontraproduktiv und einen Eingriff in die Tarifautonomie. Er verweist darauf, dass „der immer wieder hergestellte Zusammenhang zwischen niedriger Ausbildungsvergütung und Ausbildungsabbrüchen stimmt so nicht. Das zeigen die Zahlen, die uns für den Bereich der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf vorliegen.
Der Fokus der Politik solle stattdessen verstärkt auf die Steigerung der Attraktivität der betrieblichen Ausbildung im dualen System gelegt werden, so die Forderung der Vertreter der Kreishandwerkerschaft, die dem Bundestagsabgeordneten in seiner Einschätzung zustimmten, dass dazu auch die Verbesserung der Infrastruktur der ländlichen Räume gehört, um im Wettbewerb der Oberzentren bei der Gewinnung von Auszubildenden und Fachkräften dagegen zu halten. „Das Thema Breitbandverkabelung und Wirtschaft 4.0 muss im Kreis Warendorf intensiv verfolgt werden“, so Reinhold Sendker, der auch zur B 64n ein klares Statement hinsichtlich Notwendigkeit und Realisierung abgab.