Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz werden Bestandteil der beruflichen Ausbildung

„Eine der Lehren, die wir aus der aktuellen Situation ziehen können, ist die Erkenntnis, dass die Digitalisierung in der Bildung und damit auch in der Berufsbildung schnell umgesetzt werden muss“, so Frank Tischner, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf.

Noch in diesem Jahr startet die Kreishandwerkerschaft mit Modernisierungsvorhaben der BildungsCenter in Rheine und Beckum. Es sollen moderne und zukunftsfähige Berufsbildungsstätten entstehen und darin investieren Bund, Land und EU wie auch die Kreishandwerkerschaft selbst. Doch unabhängig von diesen Großprojekten modernisiert und erneuert die Kreishandwerkerschaft regelmäßig die Ausstattung der überbetrieblichen Bildungsstätten (ÜBS) für die Ausbildung der Auszubildenden in der dualen Berufsausbildung, schwerpunktmäßig auch im Rahmen des Förderprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem Sonderprogramm ÜBS-Digitalisierung.

Logisch und konsequent ist für Frank Tischner deshalb auch die Ankündigung von Bildungsministerium Anja Karliczek, die Themen Digitalisierung, Umweltschutz und Nachhaltigkeit ab dem Ausbildungsjahr 2021 verbindlich in die Ausbildungsordnungen der dualen Ausbildungsberufe aufzunehmen. „Die digitalen Veränderungsprozesse schreiten in den Berufen so schnell voran, dass diese schon während der Ausbildung Berücksichtigung finden müssen“, meint Tischner, der damit auch einen Zugewinn für die Attraktivität einer handwerklichen Ausbildung sieht.

Auch Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind für das Handwerk wichtige Themen. „Das Handwerk nimmt eine Schlüsselrolle ein, wenn es um die Umsetzung dieser Ziele geht“, erklärt der KH-Hauptgeschäftsführer und nennt hierfür Beispiele: „Energetisches Bauen, gesunde Ernährung mit regional erzeugten Lebensmitteln, klima- und ressourcenschonende Mobilität – all dies sind Arbeitsfelder im Handwerk, für die gut ausgebildete Fachkräfte benötigt werden.“ Zur Nachhaltigkeit gehören für ihn Werte, die das Handwerk ausmachen und die auch dem Berufsnachwuchs vermittelt werden sollten: „Verantwortungsbewusstsein, regionales und gesellschaftliches Engagement und Ehrenamtstätigkeit oder Verlässlichkeit gehören zum Selbstverständnis des Handwerks und charakterisieren auch nachhaltiges Handeln in der Wirtschaft. Wer dies zukünftig in der Ausbildung lernt, erfährt auch, dass Instandsetzung, Reparatur und Sanierung nicht nur typische Tätigkeitsfelder der Handwerker sind, sondern auch wichtige Kompetenzen, mit Ressourcen und der Umwelt schonend umzugehen.“

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Werkzeug und Laptop sind in der dualen Ausbildung kein Gegensatz. Zukünftig soll unter anderem die Digitalisierung fest in den Ausbildungsordnungen verankert werden. Die Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf begrüßt die Pläne. (v.l.n.r.: Hauptgeschäftsführer Frank Tischner und Geschäftsführer Reinhard Kipp von der Kreishandwerkerschaft und Tischler-Auszubildende Wiebke Hemme in der KH- Lehrwerkstatt)