Die Vertreter der KH stellten die besonderen Herausforderungen dar, die sich aus der Corona-Pandemie für die Unternehmen bei der Organisation ihrer Arbeit, aber auch bei der Ausbildung stellen. Frank Tischner zeigte sich aus Sicht der Innungen und der Kreishandwerkerschaft zufrieden, dass es trotz vieler Einschränkungen gelungen ist, dem handwerklichen Berufsnachwuchs einen ordnungsgemäßen Abschluss der Ausbildung zu ermöglichen. Sein Dank galt hier insbesondere den ehrenamtlich tätigen Mitgliedern der Prüfungsausschüsse. Als Kreishandwerkerschaft versuche man immer, so Tischner, den Folgen der Pandemie für die Berufsorientierung und Ausbildung proaktiv mit verschiedenen Maßnahmen und Aktionen entgegenzuwirken. Zwar wurden nicht alle Ausbildungsplätze im Handwerk im Sommer besetzt, aber man konnte bei der KH für den Kreis Warendorf einen Anstieg neu abgeschlossener Lehrverträge um mehr als 8 % gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Henning Rehbaum lobte das unermüdliche Werben der KH für die duale Ausbildung. "Wenn im Lehrerzimmer und am Küchentisch über die Ausbildung im Handwerk geschwärmt wird, haben wir's geschafft!", so Rehbaum.
„Auch wenn in diesen Zeiten immer wieder nach dem Staat gerufen wird, zeigt sich gerade bei dem Beispiel der Aktivitäten der Kreishandwerkerschaft, dass die Wirtschaft Freiräume braucht, um kreative Lösungen zu finden und zu realisieren“, erklärt Henning Rehbaum, der das Thema „Bürokratieabbau“ bereits in seiner Düsseldorfer Zeit im Auge hatte und es nun auch in Berlin als Bundestagsabgeordneter aufgreifen möchte. Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltungen ist ein Baustein für die Beschleunigung von Verfahren für die Unternehmen. Markus Höner verwies darauf, dass der Kreis Warendorf als erste Bauaufsichtsbehörde in NRW die digitale Antragstellung für Bauherren und Planer ermöglicht. „Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, so Höner, der mit seiner Bewertung von Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann bestätigt wird. Als selbständiger Tischlermeister begrüßt auch er jede Form der Verwaltungsvereinfachung, zumal das Handwerk mit vielerlei anderen Problemen zu kämpfen habe, so Lohmann. „Der zunehmende Mangel an Fachkräften, steigende Materialpreise bei gleichzeitiger Verknappung und nicht zuletzt die hohe Inflationsrate machen vielen Betrieben zu schaffen, auch wenn die Auftragslage gut ist.“
Auch die Kreishandwerkerschaft, die gerade an ihren beiden Standorten in Beckum und Rheine umfangreiche Modernisierungsvorhaben an ihren Bildungszentren umsetzt, ist davon betroffen. Rehbaum wie Höner würdigten hier das Engagement des Handwerks, eine moderne und attraktive Infrastruktur für die berufliche Ausbildung im Kreis zu schaffen und überzeugten sich bei einem abschließenden Rundgang über die Baustelle in Beckum über den Fortschritt des Vorhabens.