Dass Fußball und Handwerk eine Menge gemeinsam haben, wurde während der Feierstunde zur Freisprechung von 291 jungen Gesellinnen und Gesellen im Kreis Steinfurt einmal mehr deutlich. Denn wer Fleiß und Ehrgeiz an den Tag legt, für den wird sein Wirken zu einer runden Sache – im Fußball wie im Handwerk. Den lebendigen Beweis dafür hatte die Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf zu ihrer Winter-Freisprechung in die Stadthalle Rheine eingeladen: Als ehemaliger Bundesligaprofi und gelernter Handwerker vereint der Festredner der Feierstunde, Norbert Dickel, viele Tugenden aus Sport und Handwerk in seiner Person. Der heutige Stadionsprecher von Borussia Dortmund machte den Junggesellinnen und Junggesellen Mut, mit Fleiß, Ehrgeiz und Beharrlichkeit ihren weiteren Berufsweg zu beschreiten.
Der ausgebildete Werkzeugmacher Dickel lud die jungen Handwerker, deren Eltern und Ausbildungsleiter ein, sich gedanklich an den Beginn der Ausbildungszeit zurückzuversetzen. „Der Tag heute war damals nur eine verschwommene Perspektive. Aber, was gestern noch eine verschwommene Perspektive war, ist heute ein solides Fundament, auf das Sie bauen können“, so Dickel. Ausbildung sei der Anfang und der Weg in ein erfolgreiches Leben. Anhand einiger Stationen aus seinem eigenen Leben schilderte Dickel Beispiele. Weder schulisch noch fußballerisch sei ihm der Erfolg in die Wiege gelegt worden. Dickel: „Ich wusste immer, um erfolgreich zu sein, muss ich hart trainieren.“ Dass sie das Zeug dazu haben, ihren inneren Schweinehund zu überwinden, das hätten die 291 jungen Gesellinnen und Gesellen bewiesen, bescheinigte Dickel ihnen. Deshalb lautete sein Urteil am Ende: „Freispruch! - Macht 'was draus!“
Kreishandwerksmeisterin Erika Wahlbrink hatte die rund 700 Gäste, darunter die neuen Gesellen und deren Familien und Freunde, die Vertreter der Ausbildungsbetriebe und der Innungen sowie die Ehrenobermeister der Kreishandwerkerschaft, den stellvertretenden Landrat Bernhard Hembrock, Rheines stellvertretenden Bürgermeister Karl-Heinz Brauer sowie Superintendent André Ost zur Feierstunde begrüßt. Sie bescheinigte den erfolgreichen Absolventen der Gesellen- und Abschlussprüfungen angesichts des drohenden Fachkräftemangels und demographischen Wandels eine hervorragende berufliche Perspektive mit Aussicht auf einen Platz „weit oben auf der Karriereleiter“. Den jungen Frauen und Männern gab sie eine fernöstliche Weisheit mit auf den Weg: „Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen.“ Wahlbrink riet ihren jungen Zuhörern: „Und wenn Sie auch wenig von Anderen erwarten sollten, so können Sie doch mit Fug und Recht viel von sich selbst erhoffen“, so ihr Fazit.
KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner ehrte die Prüfungsbesten. Insgesamt 18 junge Frauen und Männer hatten in der Gesellenprüfung mehr als 87 Punkte erreicht. Einer von ihnen, der Bäcker Lucas Westphal, bedankte sich im Namen aller Prüflinge bei den Wegbegleitern, die die jungen Handwerker in der Ausbildung angetrieben und unterstützt haben: „Unser Dank gilt unseren Eltern, Freunden und Kollegen genauso wie unseren Lehrern und Ausbildern in den Betrieben und überbetrieblichen Werkstätten, die für uns Treibmittel und Stabilisatoren waren, um die Gesellen- und Abschlussprüfungen erfolgreich zu absolvieren“, blieb der junge Bäcker im Sprachjargon seines Handwerks.
Glück und Erfolg wünschten den neuen Gesellinnen und Gesellen auch der stellvertretende Landrat, Bernhard Hembrock, Rheines stellvertretender Bürgermeister Karl-Heinz Brauer sowie Superintendent Andé Ost. Für den angemessenen musikalischen Rahmen der Feierstunde hatte die Bigband des Arnold-Janssen-Gymnasiums Neuenkirchen unter Leitung von Clemens Gilhaus gesorgt.
Eine kleine filmische Impression zur Freisprechungsfeier findet man auf <link http: youtu.be hwsm_x26jqe external-link-new-window external link in new>Youtube.