Große Berufevielfalt bei der zweiten Ahlener Handwerkerwoche

Mehr als 60 Betriebe öffneten ihre Türen für Schülerinnen und Schüler

Dass man mit einem Handwerksberuf ein gutes Auskommen, interessante Tätigkeiten und viele Karrierechancen haben kann: Das wollten Ahlener Handwerksbetriebe Schülerinnen und Schülern ganz praktisch zeigen. Eine Woche lang boten sie interessierten Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Betriebe zu besuchen und sich an Werkbank, Haartrockner oder Auspuffanlage auszuprobieren.  

Mit dabei war auch Harun Kaya, Schüler der Fritz-Winter-Gesamtschule. „Ich habe schon als Kind gerne getüftelt und alles, was mit Strom und Elektronik zu tun hat, finde ich spannend“, berichtet der 16-Jährige. Anstatt morgens die Schulbank zu drücken und nachmittags die Freizeit zu genießen, verbrachte er eine Woche im Betrieb von Thomas Pollmeier. Der Elektrobetrieb beschäftigt bereits sieben Auszubildende. Praktikanten sind im Unternehmen gern gesehen. „Für uns sind Praktika ein wichtiger Bestandteil der Nachwuchssuche. So haben wir Gelegenheit, die Bewerber intensiv persönlich kennen zu lernen. Auf diese Weise erkennen beide Seiten recht schnell, ob der Beruf der richtige ist, und ob der Jugendliche die nötigen Voraussetzungen für die Ausbildung mitbringt“, erklärt Pollmeier, warum sein Betrieb auch in diesem Jahr wieder an der Handwerkerwoche teilgenommen hat. „Noten sind natürlich nicht ganz unwichtig. Aber Motivation und Interesse an den Tätigkeiten sind für uns ebenso von Bedeutung. Und damit können Jugendliche im Praktikum natürlich punkten“, so der stellvertretende Obermeister der Fachinnung für Elektrotechnik Warendorf.  

Das sehen mehr als 60 Betriebsinhaber aus Ahlen und Beckum genauso und boten anlässlich der Handwerkerwoche Einblick in über 20 unterschiedliche Berufe. Vom Anlagenmechaniker über Friseur bis zum Tischler: Schülerinnen und Schüler konnten praktisch erleben, wie die Tätigkeiten im Handwerk aussehen. Die Agentur für Arbeit Ahlen-Münster und das Jobcenter Kreis Warendorf organisierten die Handwerkerwoche gemeinsam mit der Handwerkskammer Münster, der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf und der Stadt Ahlen. „Mit der Aktion möchten wir Schülerinnen und Schülern einen unkomplizierten Weg der Berufsorientierung bieten“, sagt Christiane Lux, Berufsberaterin der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. Lutz Henke, Strukturförderer der Stadt Ahlen, erklärt die Hintergründe zur Idee der Aktionswoche: „Für Handwerksbetriebe wird es zunehmend schwieriger, Auszubildende zu finden. Gleichzeitig haben Jugendliche häufig kaum Vorstellungen von den Tätigkeiten und beruflichen Perspektiven im Handwerk“. „Dass wir mit der gemeinschaftlichen Aktion richtig liegen, zeigt die große Resonanz der Betriebe“, so Christiane Lux. Sie würde sich freuen, wenn künftig noch mehr Jugendliche das Angebot annehmen würden: „Wann hat man sonst schon die Gelegenheit zu erfahren, was ein Rolladen- und Sonnenschutzmechatroniker macht, oder wie die Aufgaben von Elektronikern für Maschinen und Antriebstechnik aussehen?“, betont die Berufsberaterin und ermutigt: Wer im Praktikum punktet, hat gute Chancen, später auch einen Ausbildungsvertrag unterschreiben zu können“.

Text: Agentur für Arbeit Ahlen-Münster / Pressestelle

zurück
Elektrotechniker-Meister Thomas Pollmeier ermöglichte Praktikant Harun Kaya Einblicke in die Tätigkeiten eines Elektronikers zu erhalten.