Große Wertschätzung für deutsche Berufsausbildung in Südafrika

KH-Vertreter berichten auf dem ersten Handwerker-Gipfel. Premiere in Südafrika: zum ersten Mal fand in der Nähe von Johannesburg ein „Handwerker-Gipfel“ (Artisan Summit) des größten Bauverbandes des Landes statt.

Premiere in Südafrika: zum ersten Mal fand in der Nähe von Johannesburg ein „Handwerker-Gipfel“ (Artisan Summit) des größten Bauverbandes des Landes statt. Die CETA (Construction Education and Training Authority) hat zur Aufgabe, den Bedarf an allgemeiner und beruflicher Bildung im Bereich der Bauberufe zu ermitteln und zu decken, die Ausbildungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz zu verbessern und die Qualität der formalen allgemeinen und beruflichen Bildung zu steigern. Eine Premiere war es auch für die Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf, deren Vertreter eingeladen waren, über das deutsche duale Berufsausbildungssystem zu referieren und an der anschließenden Podiumsdiskussion teilzunehmen.

Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann und Hauptgeschäftsführer Frank Tischner berichteten den interessierten Teilnehmern der Veranstaltung, wie in im deutschen Handwerk die Berufsausbildung im dualen System organsiert wird und wie überbetriebliche Lehrwerkstätten die Ausbildungsarbeit der kleinen und mittleren Unternehmen unterstützen und das Qualitätsniveau der Ausbildung sichern. Die Wichtigkeit der engen partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Betrieben, der Kreishandwerkerschaft und den Berufsschulen wurde dabei von Frank Tischner immer wieder hervorgehoben. Mit Heinz-Bernd Lohmann sprach nicht nur der oberste Repräsentant der Kreishandwerkerschaft zu den Kongress-Teilnehmern, sondern auch ein Unternehmer – eine Besonderheit in Südafrika, wo die Einbindung der Privatwirtschaft in die Berufsausbildung noch längst keine Selbstverständlichkeit ist. Der Tischlermeister aus Everswinkel berichtete von seinem eigenen beruflichen Werdegang im Handwerk vom Lehrling zum Meister und Unternehmer und schilderte aus der Sicht eines Arbeitgebers, wie die duale Berufsausbildung trotz zusätzlicher Kosten ein Gewinn für die Wirtschaft ist. Diese Aspekte wurden auch in der Podiumsdiskussion, an der der Langzeitexperte der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf beim Berufsbildungspartner in Richards Bay, Oliver Petzoldt, teilnahm, immer wieder aufgegriffen.

Die Vertreter der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf erfuhren in den vielen Begegnungen und Gesprächen vor und nach dem Gipfel immer wieder große Wertschätzung und Anerkennung für ihre vom BMZ geförderte Berufsbildungspartnerschaft mit dem uMfolozi College und die duale Berufsausbildung im Deutschland. So berichtete der Mitarbeiter einer großen Baugesellschaft in Südafrika über die vor kurzem stattgefundene Delegationsreise in die Kreise Steinfurt und Warendorf, an der er teilgenommen hatte, und forderte, ähnliche Strukturen in Südafrika zu schaffen. Auch der anwesende Regierungsvertreter zeigte Interesse an einer stärkeren Einbindung der Privatwirtschaft – so wie sie Kreishandwerksmeister und Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf als Erfolgsmodell deutscher Berufsausbildung vorgestellt hatten.

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