Kreishandwerkerschaft begrüßt Meisterprämie

„Die Meisterprämie ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, würdigt Frank Tischner die von der NRW-Landesregierung zum 1. Juli eingeführte Meisterprämie. Mit einer finanziellen Anerkennung in Höhe von 2.500 Euro fördert das Land jetzt die abgeschlossene Meisterausbildung in einem Handwerksberuf.

 

„Wir freuen uns sehr darüber, dass die Landesregierung mit der Meisterprämie ein wichtiges Signal setzt für die Aufstiegsqualifizierung im Handwerk und damit einen wertvollen Beitrag leistet im Kampf gegen den Fachkräftemangel“, betont der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf. Schließlich sei die Meisterprüfung in vielen Handwerksberufen eine der Voraussetzungen dafür, durch eine Unternehmensgründung oder eine Betriebsübernahme den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen und damit Arbeits- und Ausbildungsplätze zu sichern. Gleichzeitig sei die abgeschlossene Meisterausbildung Garant für Qualitäts- und Zukunftssicherung im Handwerk: „Wer erfolgreich die Meisterschule besucht hat, kann sein Wissen anschließend in der Gesellenausbildung weitergeben“, unterstreicht Tischner. „Die fachliche Ausbildung in Betrieb ist neben der Berufsschule und der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung ein ganz wesentlicher Bestandteil der dualen Berufsausbildung, um die Deutschland in vielen Teilen der Welt beneidet wird.“

Dennoch sieht der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf auch Kritikpunkte: „Die Frage, warum Bachelor- und Masterstudiengänge mit Ausnahme der recht geringen Semestergebühren vom Staat finanziert werden, die Meisterausbildung allerdings privat zu finanzieren ist, muss erlaubt sein.“ Mit durchschnittlich rund 7.100 Euro werde jeder Studienplatz in Deutschland vom Steuerzahler finanziert, verweist Tischner auf Zahlen des statistischen Bundesamts. „Wenn NRW die akademische und berufliche Ausbildung als gleichwertig ansieht, besteht hier noch Handlungsbedarf“, ist er überzeugt. Schließlich koste eine Meisterausbildung je nach Gewerk zwischen 5.000 und 10.000 Euro. „Die Förderung durch die Meisterprämie ist ein guter Start“, sagt Tischner. Mittelfristig sollte das Land aber darüber nachdenken, den Besuch der Meisterschule kostenfrei zu ermöglichen. „Wenn wir die Herausforderungen des Klimawandels und des Fachkräftemangels bewältigen wollen, benötigen wir viele gut ausgebildete Handwerksgesellen und Handwerksmeister“, macht Tischner deutlich. Ein starkes Zeichen für die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung wäre die Kostenübernahme der Meisterausbildung zudem.

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Frank Tischner, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf, begrüßt die von der NRW-Landesregierung eingeführte Meisterprämie.