Kreishandwerkerschaft schickt Eltern mit „Dads‘ Day“ wieder ins Praktikum

Wie wichtig Praktika im Rahmen der Berufsorientierung sind und wie schwierig es für Unternehmen ist, Jugendliche für eine betriebliche Berufsausbildung zu gewinnen, wenn es diese Möglichkeiten nicht gibt, konnte man in Zeiten von Corona feststellen.

In „normalen Zeiten“ gibt es jedoch für Schülerinnen und Schüler eine Vielzahl von Angeboten sich zu informieren, in Berufe hineinzuschnuppern und sich auszuprobieren. „Was aber ist mit denjenigen, die einen großen Einfluss auf die Berufswahlentscheidung der Jugendlichen haben, selbst aber gar nicht wissen, welche Möglichkeiten es auf dem Ausbildungs- und Berufsmarkt gibt?“, fragte sich die Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf und entwickelte ein Online-Format speziell für Eltern, denn beim Girls‘ Day und Boys‘ Day müssen sie draußen bleiben. Deshalb gab es im letzten Jahr den „Mums‘ Day“ und nun den „Dads‘ Day“.

Eltern sind häufig die ersten Ansprechpartner, wenn es um die Berufswahl ihrer Kinder geht. Aber wissen Mama und Papa auch, was hinter den 130 Ausbildungsberufen im Handwerk steckt? „Mit ‚Mums‘ und jetzt ‚Dads‘ Day‘ wollen wir ganz gezielt die Eltern potenzieller Azubis ansprechen. Mütter und Väter bringen ein anderes Vorwissen mit und stellen sich Fragen zu den Ausbildungsberufen im Handwerk, die wir ihnen ab sofort beantworten“, erklärt Frank Tischner, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf (KH) und selbst Vater, der sich dieses Social-Media-Format ausgedacht und entwickelt hat.

Nach Mutter Ilka Luza absolviert nun Markus Lürick, Schauspieler, aber vor allem Vater einer Tochter, an der Seite von Tischner jede Woche ein Elternpraktikum in einem Handwerksberuf, spricht mit Azubis und Ausbildern und vermittelt den Eltern für deren Nachwuchs neue Perspektiven bei der Berufswahl.

Die sechs Videos sind nur ein kleiner Ausschnitt der Ausbildungsmöglichkeiten, vermitteln dennoch die Breite und Vielfalt, die das Handwerk jungen Menschen bietet. Auch für Vater Markus waren es völlig neue Erfahrungen, als er in den Ausbildungsbetrieben nicht nur mit den Auszubildenden und deren Ausbilderinnen und Ausbildern sprach, sondern, wie es sich für ein Praktikum gehört, auch mit Hand anlegen durfte. Ob beim Schweißen an großen Landmaschinen, ganz klassisch den Hobel zu führen, leckere Croissants zu formen, eine Friseurschere richtig zu halten oder an einem E-Zweirad zu „schrauben“ – er hatte viel Spaß am Erleben und Ausprobieren. Nur in der Brauerei war es für ihn etwas enttäuschend, dass der Verzehr des Produkts nicht allein das Berufsbild des Brauers und Mälzers ausmachte.

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