Dass es sich bei dem schmucken knallroten Bauwagen auf dem Außengelände des Ibbenbürener Aaseebades um ein Leuchtturmprojekt im wahrsten Sinne des Wortes handelt, ist schon von weitem zu sehen. Schließlich weist ein stilechter Leuchtturm auf dem Dach des Bauwagens den Weg zum ungewöhnlichen neuen Wickelraum auf der Liegewiese. Die Stadt Ibbenbüren als Träger des Bades hat das Unikat von echter Handarbeit einer Zusammenarbeit von Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf und dem jobcenter des Kreises Steinfurt zu verdanken. Im Rahmen der Qualifizierungsmaßnahme Praxiscenter renovierten langzeitarbeitslose Frauen und Männer einen ausgedienten Bauwagen und schufen daraus ein echtes Unikat.
Dabei sei der schmucke Wagen aus einem kleinen Problem entstanden, bekannte GAB-Vorstand Karl-Heinz Hagedorn. So habe ein Bekannter einen ausrangierten Bauwagen entsorgen wollen – und mit dem jobcenter und der Kreishandwerkerschaft zwei dankbare Abnehmer gefunden. Hagedorn überbrachte die Grüße von Landrat Thomas Kubendorff und Kreis-Sozialdezernent Dr. Peter Lüttmann und Amtsleiter Jürgen Kockmann. Der GAB-Vorstand lobte das Netzwerk, in dem das jobcenter , die Kreishandwerkerschaft und die Stadt Ibbenbüren arbeiten: „Es ist wichtig, solche Netzwerke zu leben.“ Rückenwind für das Projekt gab es auch von der Stadtmarketing Ibbenbüren GmbH.
Günter Schrade, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf und zuständig für den Bereich Bildung, bedankte sich bei allen am Projekt beteiligten Mitarbeitern, vor allem den Teilnehmern der Qualifizierungsmaßnahme. Er wünschte Ihnen für den weiteren Lebensweg alles Gute. „Ich wünsche Ihnen, dass Sie Unterstützung gefunden haben, damit Sie weiter Fuß fassen in der Arbeitswelt“, so Schrade.
Das ist zum Beispiel Martin Assbrock gelungen. Im Anschluss an die Qualifizierungsmaßnahme hat er zum 1. Juni eine Anstellung gefunden. „Dabei habe ich mich erst mit Händen und Füßen gegen die Maßnahme gewehrt“, blickt er heute mit einem Lachen zurück. „Aber es hat Spaß gemacht, es waren die richtigen Leute dabei – und wir haben viel dazugelernt“, lobt er.
Voll des Lobes waren auch die mit dem Bauwagen Beschenkten, vertreten durch Badleiter Michael Blumberg und dem Bad-Berater, Werner Dirkes. „Wir sind mit einem Schrottwagen zu euch gekommen, den wir für unsere Jüngsten nutzen wollten“, schaute Dirkes zurück. „Ein riesiges Kompliment an alle, was daraus geworden ist.“ Zu einem Leuchtturmprojekt gehöre es, so der ehemalige Leiter des städtischen Bauhofes, Ideen freien Raum zu lassen. „Alles ist kreativ in euren Köpfen, mit euren Fingern und mit ganz viel Herzblut geschaffen worden“, lobte er die beteiligten Mitarbeiter. Einzig die Lampe im Inneren des Leuchtturms habe er selbst aus dem Baumarkt besorgt. Versehen mit einem Solarmodul auf dem Dach, sendet der Leuchtturm ab Einbruch der Dunkelheit nun Lichtzeichen in die Welt. Die bringen Werner Dirkes ganz nebenbei auf eine weitere Idee: Nun müsse die Stadt nur noch darüber nachdenken, möglicherweise die Öffnungszeiten des Bades zu verlängern, regte er an.