Meisterbrief im Handwerk ist Qualitätssiegel für die Ausbildung

Meinungsaustausch mit der CDU-Landtagsabgeordneten Astrid Birkhahn

Der Meisterbrief im Handwerk als Voraussetzung für die Selbständigkeit und Ausbildungseignung muss erhalten bleiben, darin waren sich die CDU-Landtagsabgeordnete Astrid Birkhahn und Frank Tischner, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf, in einem Meinungsaustausch zur beruflichen Aus- und Weiterbildung einig. Astrid Birkhahn konnte dabei dem Handwerk die Unterstützung der Politik in NRW zusagen, denn in einem fraktionsübergreifenden Antrag wurde mit großer Mehrheit die Landesregierung aufgefordert, sich gegenüber der Bundesregierung und der Europäischen Union für den Meisterbrief im Handwerk einzusetzen.

„Die Meisterprüfung ist ja nicht nur ein Stück Verbraucherschutz, sondern hat vor allem für die duale Berufsausbildung und die Fachkräftesicherung eine große Bedeutung“; begründete die Landespolitikerin ihr Engagement. Für Frank Tischner wäre die Abschaffung des Meisterbriefes das Anlegen einer Axt an das System der dualen Ausbildung. „Schon die Handwerksnovelle in 2004, in der für eine Vielzahl von Handwerksberufen die Meisterpflicht entfiel, hat zu einem starken Rückgang der Ausbildung in diesen Handwerken geführt.“ Geradezu „schizophren“ bezeichnete er das Verhalten der EU, die einerseits das duale Ausbildungssystem als vorbildlich lobt und gleichzeitig versucht, den Meister im Handwerk zu schwächen.

Im Kreis Warendorf wisse man aber, was man am Handwerk und seinen Organisationen habe, erklärte Astrid Birkhahn mit Blick auf die langjährige gute Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft, den Innungen und den Handwerksunternehmen, wenn es darum geht, für die Jugendlichen den Übergang von Schule in den Beruf erfolgreich zu gestalten. Auch in dem neuen landesweiten Übergangssystem, das das Motto „Kein Abschluss ohne Anschluss“ führt und den Schülerinnen und Schülern einen zielgerichteten Start in Ausbildung oder Studium ermöglichen will, komme dem Handwerk eine wichtige Rolle zu, so Birkhahn zu KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner. Dieser bekräftigte seinerseits, dass die Kreishandwerkerschaft auch weiterhin bei den Potenzialanalysen mitwirke, bei denen die Jugendlichen sich ihrer eigenen Stärken und Schwächen bewusst und somit die Berufswahl erleichtert und spätere Ausbildungsabbrüche vermieden werden.

Weil die Berufsorientierung nun schon ab der 8.Klasse eine eintägige Berufsfelderprobung in den Unternehmen vorsieht, werden auch die Handwerksunternehmen in die Pflicht genommen, wobei Tischner auch die Chance für das Handwerk bei der Nachwuchsgewinnung sieht, denn „die aktive Teilnahme als Praktikumsbetrieb sowohl für die eintägige Erprobung wie auch bei den schon bekannten mehrwöchigen Schülerpraktika ist gute Eigenwerbung für die Handwerksunternehmen im Wettbewerb um Auszubildende.“ Auf die Einbeziehung der heimischen Wirtschaft beim Übergang in den Beruf legen die Landtagsabgeordnete und der Handwerks-Vertreter besonderen Wert, denn zur Fachkräftesicherung in der Region  muss der Wechsel von der Schule in die duale Berufsausbildung Vorrang  haben vor einer vollschulischen Ausbildung sowie studienqualifizierenden Bildungsgängen.

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CDU-Landtagsabgeordnete Astrid Birkhahn und KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner vor dem „Handwerker-Brunnen“ der Kreishandwerkerschaft in Warendorf, der mit dem Spruch: „Lehrling ist jedermann, Geselle ist, wer was kann, Meister ist, wer etwas ersann!“ auch Motto-Geber für den Meinungsaustausch hätte sein können.