Der VW Golf VII E-Golf, der vom Bundesministerium für Bildung Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms zur Digitalisierung in überbetrieblichen Bildungsstätten und Kompetenzzentren gefördert wurde, wird künftig im überbetrieblichen Lehrgang „K4 Diagnosetechnik 4 - Hochvolttechnik“ für die Auszubildenden des Kfz-Handwerks im dritten Ausbildungsjahr eingesetzt. Der einwöchige Lehrgang wird bei allen angehenden Kfz-Mechatronikern geschult. Insbesondere aber bei der Ausbildung mit dem Schwerpunkt „System- und Hochvolttechnik“ sind die dort geschulten Kenntnisse und Fertigkeiten von besonderer Bedeutung.
„Das Interesse an der E-Mobilität wächst und die Verkaufszahlen der Elektrofahrzeige steigen“, weiß Günter Schrade zu berichten. „Damit wächst auch der Bedarf an kundennahen Fachwerkstätten mit dafür speziell ausgebildeten Fachleuten. Unsere Aufgabe als Träger überbetrieblicher Schulungsstätten für den handwerklichen Berufsnachwuchs ist es, die Kfz-Betriebe darin zu unterstützen, diese Kfz-Mechatroniker passgenau und zukunftsorientiert auszubilden. Dies können wir mit dem neuen Schulungsfahrzeug jetzt optimieren.“
Nicht jeder kann und darf an E-Fahrzeugen arbeiten. „Nach den im Sommer letzten Jahres erlassenen Vorschriften der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung dürfen für Arbeiten an Hochvolt-Systemen im spannungsfreien Zustand nur qualifizierte Fachkundige Personen (FHV) der Stufe 2S arbeiten. Arbeiten unter Spannung benötigen sogar eine Qualifizierung der Stufe 3S“, erklärt Ausbildungsmeister Sven Heiden. Sein Ausbilderkollege Markus Bülter ergänzt hierzu: „Die Kfz-Mechatroniker-Azubis werden im Lehrgang K4 für Arbeiten an HV-Fahrzeugen geschult und haben nach Bestehen der Gesellenprüfung die Qualifizierung zur Fachkundigen Person für Arbeiten an HV-System der Stufe 2S. Mit der vollständigen Ausbildung in der Fachrichtung System- und Hochvolttechnik erhält man dann sogar die Einstufung in 3S und darf dann als ausgebildeter Kfz-Mechatroniker auch unter Spannung arbeiten.“
Für die Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf zeigt sich, dass für die Durchsetzung von Zukunftstechnologien das Handwerk und die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung unerlässlich sind und deshalb auch Förderungen wie das Digitalisierungsprogramm dringend notwendig sind. „Das neue E-Fahrzeug für die Ausbildung im Kfz-Handwerk ist deshalb ein kleiner, aber wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, so KH-Geschäftsführer Günter Schrade.