Regierungspräsident Prof. Dr. Reinhard Klenke besuchte die Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf an ihrem Sitz in Warendorf. Begleitet wurde er von dem Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Münster, Hermann Eiling, und dem Vizepräsidenten Johannes Hund, über dessen ersten Besuch beim Handwerk in Warendorf sich Kreishandwerksmeisterin Erika Wahlbrink und Hauptgeschäftsführer Frank Tischner sehr freuten.
Klenke informierte sich vor Ort über die Arbeit, Sorgen und Ziele des Handwerks im nördlichen und östlichen Regierungsbezirk. "Das Handwerk bildet eine tragende Säule der Wirtschaft unseres Landes", sagte der Regierungspräsident in Warendorf. Handwerksbetriebe setzten auch in Krisenzeiten alles daran, ihren Mitarbeitern die Arbeitsplätze zu erhalten. Dies trage entscheidend zur Stabilisierung der Wirtschaft in der Region bei und biete ein unternehmerisches Vorbild. " Ich freue mich aber auch, dass die Betriebe ihre wichtige Aufgabe bei der Ausbildung junger Handwerker auch mit Blick auf junge Menschen aus bildungsfernen Elternhäusern verantwortungsvoll wahrnehmen. Nur durch eine gute Ausbildung werden der Wirtschaft künftig noch genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen."
Kreishandwerksmeisterin Erika Wahlbrink betonte die Bedeutung der Gewinnung von geeignetem Berufsnachwuchses für die heimischen Handwerksunternehmen und die Sicherung des hohen Qualitätsstandards in der handwerklichen Ausbildung, die nur durch gut ausgestattete Berufsbildungsstätten wie die BildungsCenter der Kreishandwerkerschaft in Beckum, Ibbenbüren, Rheine und Warendorf gewährleistet und einem ortsnahen Berufsschulangebot sichergestellt werden kann. Der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur im Münsterland und eine bessere Erreichbarkeit der Berufsschulen und der Werkstätten der Überbetrieblichen Ausbildung durch die Auszubildenden mit dem ÖPNV waren weitere Aspekte, die die Kreishandwerksmeisterin thematisierte.
Dass die Berufsausbildung im dualen Ausbildungssystem – auch unter dem Aspekt der Entstehung einer neuen Schullandschaft im ländlichen Raum – eine größere Beachtung finden müsse, war eine der Wünsche von KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner an den Regierungspräsidenten. Dazu gehören nach seiner Ansicht ein fundiertes Berufsorientierungsangebot in allen Schulformen und ein deutlicheres Herausstellen der betrieblichen Berufsausbildung als Alternative zu einer schulischen Ausbildung oder einem Studium in den Schulen. „Eine Lehre im Handwerk muss auch für Abiturienten eine attraktive Wahl werden“, lautet der Apell der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf.
Mit der Schaffung von ortsgebundenen Arbeits- und Ausbildungsplätzen erfülle das Handwerk eine große soziale Funktion und übernehme Verantwortung für die nächste Generation, waren sich die Repräsentanten der Handwerkskammer und der Kreishandwerkerschaft mit dem Regierungspräsidenten einig.