„Mit Ihrem Wissen und Ihrem Können dürfen Sie Respekt beanspruchen – Sie gehören zu den Menschen, die tagtäglich dazu beitragen, dass sich etwas bewegt, das es vorangeht in Deutschland“, leitete Lohmann nach der Begrüßung direkt zum Vortragsgast über: Pascal Martin, besser bekannt als „Qualle“ ist Schiedsrichter und TikTok-Influencer mit mehr als 1,5 Mio. Followern. Sein Anliegen: Mehr Respekt – nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern auch für das Ehrenamt als Schiedsrichter. Dafür ist er deutschlandweit unterwegs, hält Workshops und bringt seine Message nicht nur auf den Platz, sondern viral.
Im Gespräch mit Frank Tischner, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf, berichtete der 22-Jährige, was er selbst in seiner jungen Karriere schon alles erlebt hat und warum er seine Vorbildfunktion für junge Menschen leidenschaftlich wahrnimmt. „Viele Eltern und Trainer denken nur noch an sich und zeigen einen zunehmend respektlosen Umgang. Es geht darum, dass die Kinder Spaß haben und stolz auf ihre Leistung sein können.“ Und er appellierte an die Gesellinnen und Gesellen in der Stadthalle: „Schaut auf das, was ihr geschafft hat. Ihr habt eine Ausbildung abgeschlossen. Seid stolz, aber steht auch zu euren Fehlern, denn damit zeigt ihr Stärke“, so Martin.
Auch Landrat Dr. Sommer betonte in seinem Grußwort die besondere Leistung der Gesellinnen und Gesellen und berichtete, dass er sich für seinen 13-jährigen Sohn bereits ein Autogramm von Qualle gesichert habe. Nach der Veranstaltung gab es dieses Angebot für alle Anwesenden.
Fliesen-, Platten- und Mosaikleger Jonas Kantzer vom Ausbildungsbetrieb Osterbrink Objekt Verlege GmbH in Ibbenbüren, hielt das Wort für die Freigesprochenen und berichtete, dass die Ausbildung im Handwerk für ihn selbst die zweite Wahl nach einer kaufmännischen Ausbildung gewesen sei. Doch es sei die richtige gewesen. „Seid stolz auf Euch und auf Eure Leistungen“, gab er den neuen Gesellinnen und Gesellen mit auf den Weg. 15 Frauen und Männer wurden für ihre Leistungen als Prüfungsbeste besonders geehrt. Zu ihnen zählt, wer die Abschlussprüfung mit der Note „Sehr gut“ oder „Gut“ und mindestens mit 87 Prozent der Höchstpunktzahl bestanden hat.
Noch vor der Zeugnisausgabe und ehe er mit dem traditionellen Handwerksgruß „Gott segne das ehrbare Handwerk“ alle Anwesenden zum verdienten Feiern verabschiedete, fand Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann deutliche Worte zur aktuellen Situation in Deutschland. Er dankte allen für ihren Einsatz für die Demokratie – allein am Tag zuvor waren in Rheine 7.000 Menschen auf die Straße gegangen. Doch er appellierte auch: „Zeigen Sie nicht nur einmal, wo Sie stehen. Sagen Sie es auch darüber hinaus.“ Neben dem Ehrenamt als Schiedsrichter oder im Handwerk, gäbe es auch die Möglichkeit sich in der Politik einzubringen – überall könne man aktiv für die demokratischen Werte einstehen.