Begleitet wurde sie von dem Warendorfer Bundestagsabgeordneten Bernhard Daldrup, der sich sehr für den Besuch bei der Kreishandwerkerschaft eingesetzt hatte, und der Landtagsabgeordneten Annette Watermann-Krass.
Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann und Hauptgeschäftsführer Frank Tischner gaben der Bundesministerin einen Überblick über das Engagement der KH in der Internationalen Berufsbildung. Neben verschiedenen kleineren Projekten in Pakistan und Marokko sind die beiden Berufsbildungspartnerschaften in Südost-Afrika wichtige Projekte für die Zielländer, um von den Erfahrungen der Kreishandwerkerschaft zu lernen und das eigene Bildungssystem zu entwickeln. Nach sechs Jahren Zusammenarbeit mit dem uMfolozi College im südafrikanischen Richards Bay wird dieses erfolgreiche Projekt, das viel Aufmerksamkeit, Dankbarkeit und Anerkennung in Südafrika gefunden hat, nach Ablauf des Förderzeitraums Ende April enden. Frank Tischner überreichte den Gästen aus der Politik hierzu die erfolgreiche Bilanz unter dem Titel „Evolve together“ (Sich gemeinsam weiterentwickeln). Außerhalb der BBP berät die Kreishandwerkerschaft in Südafrika zusätzlich noch fünf Arbeitgeberverbände zur Weiterentwicklung der eigenen Verbandsarbeit.
Auch über die weitere vom BMZ finanzierte Berufsbildungspartnerschaft in Mosambik mit dem Schwerpunkt auf erneuerbare Energien und der Beratung von Schulungsinstituten, wurde vorgestellt. KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner berichtete weiterhin über die Aufgabe, eine Imagekampagne für das Handwerk in Jordanien zu entwickeln und zu etablieren, um die Beschäftigungsmöglichkeiten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in handwerklich strukturierten Betrieben zu verbessern.
Die Ministerin hörte mit großem Interesse zu und erzählte, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrem Haus schon über die Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf als engagierten und innovativen Projektpartner berichtet haben. Leider könne sie aus haushaltstechnischen Gründen jetzt noch nicht über weitere von Kreishandwerkerschaft vorgeschlagene interessante Projekte entscheiden.
Einigkeit bestand bei den Gesprächspartnern darüber, dass Berufsbildungspartnerschaften sehr geeignet sind, pragmatisch und flexibel zu handeln und einen hohen Wirkungsgrad erzielen. „Es ist uns wichtig, dass wir als Kreishandwerkerschaft bei unserem internationalen Engagement keine Berater, sondern vor allem Partner sind“, erklärt KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner. „Auf Augenhöhe und in Gemeinsamkeit wollen wir die Bedeutung und Qualität der beruflichen Bildung verbessern, der jungen Bevölkerung eine Zukunft in ihrer Heimat ermöglichen und damit auch Migrationsbewegungen unterbinden.“ Kreishandwerksmeister und Tischlermeister Heinz-Bernd Lohmann ist es wichtig, so betont er im Gespräch mit Svenja Schulze, „dass die lange Erfahrung der Kreishandwerkerschaft in der beruflichen Bildung mit eingebracht werden kann“. Dabei gehe es nicht darum, das deutsche Bildungssystem 1:1 zu übertragen, sondern mitzuhelfen, gemeinsam anwendungsbezogene Lösungen vor Ort zu finden. „Dass im südafrikanischen Bildungsministerium mittlerweile der Begriff „Kreishandwerkerschaft für erfolgreiche Berufsbildungsarbeit steht und sich als Marke für die betriebliche Ausbildung etabliert hat, macht uns schon ein wenig stolz“, so Lohmann.