Startschuss für eine moderne Infrastruktur in der handwerklichen Ausbildung

Zum symbolischen „Spatenstich“ für die Modernisierungsmaßnahmen der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf (KH) in Beckum und Rheine konnte Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann zusammen mit KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner und den für die Realisierung der Baumaßnahmen verantwortlichen Geschäftsführer Reinhard Kipp

den Landrat des Kreises Warendorf Dr. Olaf Gericke und den allgemeinen Vertreter des Landrats des Kreises Steinfurt Dr. Martin Sommer sowie die Bürgermeister Dr. Karl-Uwe Strothmann und Dr. Peter Lüttmann von Standortkommunen begrüßen. Auch der Vertreter des beauftragten Planungsbüros RKW Architektur+ aus Münster, Philipp Castrup, nahm teil.

Frank Tischner umriss kurz die Historie dieser vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unter Federführung des Bundesinstituts für Berufsbildung sowie von dem NRW-Landesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung geförderten Modernisierungsmaßnahmen, die zeitgleich an den beiden BildungsCenter-Standorten der Kreishandwerkerschaft in Rheine und Beckum durchgeführt werden und ein Gesamt-Investitionsvolumen von 26 Mio. Euro umfassen. Zwischen den ersten Gesprächen mit den Fördermittelgebern in 2014 bis zur Überreichung der letzten Zuwendungsbescheide, die des Landes NRW, durch Arbeitsminister Karl-Josef Laumann im März diesen Jahres lagen sechs Jahre intensiver Planungen mit dem Ergebnis eines mit den Behörden erarbeiteten Ideal-Raumprogramm, das, so Tischner, „mit einem Optimum an planerischen wie auch finanziellen Mitteln“ umgesetzt wurde.

Für den Standort Beckum bedeutet dies, dass die ehemalige Technikerschule, in der sich die Bereiche Elektro und Friseur befinden, sowie die Gebäude mit Tischler-Werkstätten, Kfz- und Maler-Lehrwerkstatt, die Schweißwerkstätten sowie die Kantine sukzessive abgerissen und durch einen neuen Neubau ersetzt werden.

In Rheine erhält die KH im Rahmen eines Flächentausches mit der Stadt eine Fläche für ein neues Gebäude, das sich an der Albert-Einstein-Straße befindet und in dem dann vorrangig in den technischen Berufen wie Kfz-Mechatroniker/in, Feinwerkmechaniker/in, Metallbauer/in, Anlagenmechaniker/in für Sanitär-Heizung-Klima (SHK), Elektroniker/in sowie in der Schweißtechnik geschult wird. „Die Bauorganisation erfolgt so, dass es keine Unterbrechung im Lehrgangsbetrieb geben wird“, betonte Geschäftsführer Reinhard Kipp, der die die Baumaßnahmen verantwortlich leitet.

Die Vertreter der beiden Kreise betonten die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Handwerk und der Kreishandwerkerschaft im Bereich der beruflichen Bildung. Dies zeige sich vor allem auch in der wichtigen Partnerschaft zwischen den Handwerksunternehmen und den überbetrieblichen Lehrwerkstätten der KH sowie den Berufsschulen in Trägerschaft des Kreises als die beiden Lernorte in der dualen Berufsausbildung.

Die Bürgermeister von Beckum und Rheine freuten sich, dass ihre Städte als Zentren der handwerklichen Ausbildung in den Landkreisen gestärkt werden. Beide wiesen auch auf die Innovationskraft und die grundsätzliche Bedeutung des Handwerks mit seinen qualifizierten Fachkräften als wichtigen Standortfaktor für die Kommunen in der ländlichen Region hin.

Dem stimmte Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann zu, der die Versorgung der Bevölkerung mit handwerklichen Produkten und Dienstleistungen auf Dauer nur gesichert sieht, wenn das Handwerk weiterhin durch Ausbildung über geeignete Fachkräfte verfügt. Dabei haben die Handwerksunternehmen Probleme, ihre freien Ausbildungsstellen zu besetzen. „Um die Attraktivität der betrieblichen Ausbildung gerade auch im Wettbewerb zu schulischen und akademischen Bildungsangeboten zu erhöhen, müssen passende Rahmenbedingungen in der Region geschaffen werden“, so der Kreishandwerksmeister. Mit der nun begonnenen Modernisierung der ÜLU-Werkstätten in Beckum und Rheine, für die die Kreishandwerkerschaft rund 10 Mio. Euro aus eigenen Mitteln investiert, erfolge hierfür eine wichtige Weichenstellung.

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„Spatenstich“ zum Modernisierungsvorhaben der Kreishandwerkerschaft in Beckum v.l.n.r.: Philipp Castrup (Architekturbüro RKW+), KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischer, Landrat Dr. Olaf Gericke, KH-Geschäftsführer Reinhard Kipp, Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann, Bürgermeister Dr. Karl-Uwe Strothmann
„Spatenstich“ zum Modernisierungsvorhaben der Kreishandwerkerschaft in Rheine v.l.n.r.: Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann, KH-Geschäftsführer Reinhard Kipp, KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner, Philipp Castrup (Architekturbüro RKW+), Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann, Dr. Martin Sommer als allgemeiner Vertreter des Landrats des Kreises Steinfurt