„Unser Land kann stolz sein auf das Handwerk!“ 362 junge Leute bestanden im Kreis Steinfurt Gesellenprüfungen

Für Laumann ist unsere Handwerksordnung mit Meisterausbildung ein wesentliches Ordnungselement in einem freien Markt. Deutschland habe sich in der EU bislang erfolgreich für den Meistertitel eingesetzt. Alle Berufe, in denen auf den Meister verzichtet wurde, hätten sich nicht so entwickelt, wie das erwartet worden war. Zum Ordnungsrahmen gehörten aber auch die Tarifverträge. Unsre Handwerksordnung und Tarifverträge gehörten unabdingbar zusammen.

Laumann ermutigte die neuen Gesellinnen und Gesellen, Botschafter der Dualen Ausbildung zu werden. Er sei dankbar dafür, dass Betriebe und Schulen diese Ausbildung anbieten. Akademische und handwerkliche Ausbildung seien gleich wichtig. Der CDU-Politiker forderte auch die Gesamtschulen auf, die jungen Leute nicht nur auf akademische Laufbahnen vorzubereiten, sondern auch auf die Duale Ausbildung. Handwerkliche Berufe hätten auch in einer veränderten Gesellschaft überall dort eine Perspektive, wo es auf Qualität ankommt. Außerdem böten Handwerksberufe auch materiell gute Chancen.

Schließlich bat Laumann die neuen Gesellinnen und Gesellen, Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen und sich zu engagieren – in der Kirche genauso wie im Heimat- oder Schützenverein und in der Politik. Die dürfe nicht den studierten Juristen überlassen werden. Es sei, so Laumann wörtlich, eine „Katastrophe, dass in der neuen CDU-Landtagsfraktion erstmals kein Handwerksmeister vertreten ist“. Dabei könne unser Land stolz sein auf das Handwerk.

Kreishandwerksmeisterin Erika Wahlbrink erinnerte an das diesjährige Motto der Imagekampagne des Handwerks „Zukunft kommt von Können“. Das Duale System der Berufsausbildung und berufliche Weiterqualifizierung sind Trümpfe, mit denen das Handwerk im internationalen Wettbewerb wuchern können. Der beste Beweis dafür sei die bei uns sehr niedrige Jugendarbeitslosigkeit, die in anderen europäischen Staaten mittlerweile traurige Rekorde von über 50 Prozent erreicht. Das Können, das die Zukunft sichern soll, müsse aber laufend aktuell gehalten werden; denn es sei keine Selbstverständlichkeit. Die Grundlage dafür bildeten ständig weiterentwickelte Ausbildungs- und Meisterprüfungsordnungen. Der Titel Handwerksmeister sei keine willkürliche Hürde für Existenzgründungen, sondern Qualitätsmerkmal und Gütesiegel, wichtig und notwendig, weil das Handwerk bei vielen aktuellen Herausforderungen eine Schlüsselrolle einnimmt. Dazu gehöre die Energiewende genauso wie der ökologische Umbau und die Anpassung an eine alternde Gesellschaft. Deutschland werde sich in der Zukunft nicht nur als Land der Denker behaupten können. Es müssen mindestens genauso viele Könner hinzukommen.

Handwerk bedeute auch Nähe, hier zählten die Menschen, mit denen und für die man arbeitet. Die Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf zeichne deshalb in diesem Jahr erstmals junge Handwerkerinnen und Handwerker aus dem Kreis Steinfurt aus, die sich im Beruf oder in der Freizeit sozial engagieren – als Kollege, im Verein in einem Ehrenamt oder in privaten Initiativen. Der Förderpreis Junges Handwerk honoriere dank der Unterstützung durch die Kreissparkasse Steinfurt den Einsatz für das Füreinander und Miteinander auch mit einem Geldpreis.

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