Wenn der Stuhl für den Lehrstellenbewerber frei bleibt

Auch in Zeiten mit strikten Regeln und Einschränkungen bei sozialen Kontakten kümmert sich die Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf um die Besetzung noch freier Ausbildungsplätze in ihren Geschäftsstellen.

Der Platz für die Lehrstellenbewerber am Besprechungstisch im Büro von KH-Geschäftsführer Günter Schrade, zuständig für das Personalwesen, bleibt zwar leer, aber mit Computer und Web-Kamera kann er mit den Bewerberinnen und Bewerbern für die Ausbildung zum Kaufmann /-frau für Büromanagement via Skype Kontakt aufnehmen.

„Gerade bei den jungen Leute gibt es wenig Schwellenangst, sich online zu unterhalten und zu präsentieren, denn sie sind auch privat bei WhatsApp, FaceTime, Zoom oder anderen Kanälen unterwegs“, freut sich Günter Schrade über das unkomplizierte Verfahren bei den Vorstellungsgesprächen. Nach einer ersten Kontaktaufnahme durch den Geschäftsführer erfolgt das eigentliche Vorstellungsgespräch dann ordnungsgemäß unter Beteiligung des Personalrates. „Also eigentlich alles wie sonst auch, nur dass wir nicht in einem Raum zusammensitzen“, erklärt Schrade, der davon ausgeht, dass die Ausbildung pünktlich zum 1. August oder schlimmstenfalls auch etwas später beginnen kann.

Er legt den Handwerksunternehmen ans Herz, ihre Ausbildungsentscheidung nicht zu revidieren, sondern den Kontakt mit den an einer Ausbildung interessierten Jugendlichen aufrecht zu erhalten. „Das Handwerk muss hier die Zeit nach Corona im Blick behalten und Jugendlichen die Gewissheit geben, dass sie mit einer Handwerkslehre eine berufliche Zukunft haben“, so Günter Schrade, der bei seinen Gesprächen mit den Auszubildenden der Kreishandwerkerschaft in spe die Erfahrung gemacht hat, dass die jungen Leute sich über diese Kontaktaufnahme gefreut haben, weil ihnen damit ein Stück Ungewissheit, wie es künftig weitergehen soll, genommen wird.

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