Als Wegbereiter der katholischen Sozialbewegung habe Kolping mit den vom ihm initiierten Gesellenvereinen jungen Handwerkern eine Zuflucht gewährt, erinnert Kreisdechant Dr. Ludger Kaulig. Ähnliches wünscht sich Frank Tischner auch heute. „Wir als Kreishandwerkerschaft arbeiten mit an einem Pilotprojekt der Bundesregierung und des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten“, sagt der Hauptgeschäftsführer. Im Fokus des Projekts steht aktuell Jordanien. „Von dort werden schon im Sommer junge Menschen auch in den Kreis Steinfurt kommen, um hier eine Ausbildung im Handwerk zu beginnen.“ Für diese jungen Leute bezahlbare Unterkünfte zu finden, sei eine der großen Herausforderungen, weiß Tischner. Ein „Handwerkerhaus“ wie die von Adolph Kolping initiierten Gesellenhospize könnte da eine Lösung sein. Aber auch für einzelne Unterkunfts-Angebote sei man dankbar, unterstreicht Tischner.
„Wir sind in der heimischen Region, im Kreis Steinfurt verwurzelt“, stellten Dr. Ludger Kaulig, Matthias Kaiser und Frank Tischner für ihre Institutionen fest. Und eine weitere Gemeinsamkeit: „Wir stehen für eine gesunde und soziale Wirtschaft, arbeiten von Mensch zu Mensch und können auf großes ehrenamtliches Engagement zählen“, freuen sich alle drei über den Rückhalt, den das Handwerk ebenso wie die katholische Kirche in der Region genießen. „In unserer Kreishandwerkerschaft sind 789 Menschen ehrenamtlich aktiv“, weiß Frank Tischner. Eine Zahl, die in den 24 Pfarreien des Kreisdekanats mit ihren zahlreichen Gruppen und Verbänden noch übertroffen wird.
Auch eine zukünftig noch intensivere Zusammenarbeit zwischen Kreisdekanat und Kreishandwerkerschaft war Thema des Treffens. So ist zum Beispiel die Idee entstanden, die Zusammenarbeit unter dem Titel „Kirche trifft Wirtschaft“ zu intensivieren.